Das Hafengebiet in Brindisi, Italien, stellt aufgrund verschiedener Staubquellen ein komplexes Szenario hinsichtlich der Luftqualität dar. Dazu gehören Staub aus der Stadt, Emissionen von Flughäfen und Feinstaub aus dem Fährterminal. Außerdem ist dieses Gebiet vom bekannten Saharastaub-Effekt betroffen, der in dieser süditalienischen Stadt besonders ausgeprägt ist.

Erste Schritte in der Marina

Um die komplizierte Situation der Luftqualität besser zu verstehen, wurde unser Partner, LabService Analytica, beauftragt, Geräte zur Überwachung der Luftqualität vor Ort zu installieren. Diese Geräte, zu denen das Aerosolspektrometer AQ Guard Smart 1100 und der Analysator AQ Guard Smart 2000 UFP der Palas GmbH gehören, wurden strategisch im Yachthafen platziert. Die Geräte sind in der Lage, Feinstaubfraktionen zwischen 0,18 und 18 μm zu messen, sowie die Partikelanzahlkonzentration (Cn) von Nanopartikeln im Bereich von 10 nm bis 1 µm und deren mittleren Durchmesser (X50). Windgeschwindigkeit und -richtung wurden ebenfalls überwacht.

Überraschende Befunde

Ziel des Projekts war es, die verschiedenen Quellen von Feinstaub in dem Gebiet zu ermitteln und zu analysieren, wobei der Schwerpunkt auf der potenziell schädlicheren PM₁-Fraktion und den Konzentrationen von Nanopartikeln lag, die derzeit nicht reguliert sind. Die ersten Ergebnisse aus dem Jachthafen zeigten überraschende Resultate, mit schwachen oder keinen Korrelationen zu vorhergesagten Quellen wie Schiffen oder Verkehr. Stattdessen wurde als bedeutende Partikelquelle ein nahegelegener holzbefeuerter Pizzaofen identifiziert, der als „Pizza Time“ bezeichnet wird, was unterstreicht, wie wichtig eine lokal begrenzte und spezifische Überwachung ist, um unerwartete Verschmutzungsquellen aufzudecken.

Ausweitung der Studie

Aufgrund dieser Ergebnisse wurde eine zweite Messstelle am Terminal Costa Morena Brindisi ausgewählt. Im Gegensatz zum Jachthafen zeigten die Daten des Grimaldi-Terminals eine klare Korrelation zwischen PM_2,5-Werten und der Ankunft und Abfahrt von Fähren sowie teilweise Korrelationen zu Flughafenaktivitäten.

Einblicke und zukünftige Strategien

Im Rahmen dieses Projekts hat sich der Einsatz mobiler und flexibler Luftqualitätsüberwachungssysteme als unschätzbar wertvoll erwiesen, um die Komplexität der Quellenzuordnung in einem dynamischen Umfeld wie dem Hafen von Brindisi zu bewältigen. Die gewonnenen Erkenntnisse verbessern nicht nur unser Verständnis der lokalen Luftqualität, sondern tragen auch zur Entwicklung wirksamerer Minderungsstrategien zum Schutz der öffentlichen Gesundheit bei.

Fortschrittliche Instrumente zur Überwachung der Luftqualität

Der Erfolg dieses Projekts hing in hohem Maße von den eingesetzten fortschrittlichen Instrumenten zur Überwachung der Luftqualität ab. Das Aerosolspektrometer AQ Guard Smart 1100 wurde für die Analyse von Feinstaubfraktionen im Bereich von 0,18 bis 18 μm eingesetzt. Dieses Gerät liefert eine detaillierte Partikelgrößenverteilung, die für das Verständnis der Zusammensetzung von Feinstaub in der Luft entscheidend ist. Ergänzend dazu wurde das Analysegerät AQ Guard Smart 2000 UFP eingesetzt, um die Partikelanzahlkonzentration (Cn) von Nanopartikeln, insbesondere von solchen mit einer Größe zwischen 10 nm und 1 µm, und ihren mittleren Durchmesser (X50) zu bestimmen.
Diese von der Palas GmbH zur Verfügung gestellten Geräte sind für hochpräzise Messungen ausgelegt und trugen wesentlich dazu bei, die unerwarteten Verschmutzungsquellen zu identifizieren und die Dynamik der Luftqualität in Brindisi zu verstehen. Dank der Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Umweltwissenschaften der Universität Salento wurden drei wissenschaftliche Veröffentlichungen vorgelegt, die unser Verständnis der Luftqualität in diesem Gebiet weiter verbessern.